Sonntag, 30. März 2008

Nha Trang und Mui Nea

Von DaNang gings per Nachtbus in das 10Stunden entfernte Nha Trang. Zu meiner Ueberraschung ist Nachtbus in Vietnam Sprichwoertlich gemeint und jeder bekommt ein Platz welcher mit einem kurzen Griff in ein Bett verwandelt wird. Die tuerkisblauen Gewaesser rund um die vorgelagerten Inseln und Korallenriffe sind ein Paradies fuer Taucher und Schnorlcher. So lies ich mir die Gelegenheit nicht nehmen, nach drei Tagen Training und 4Tauchgaengen die ISS Open Water Tauchlizenz entgegen zu nehmen. Mit zwei Sonnenbrand geplagten Irelaender und unserem Dive-Instructor Ludo gingen wir auf Tauchkurs in eine faszinierende Unterwasserwelt. Highlight war ein grosser Baracuda welcher vor meiner Unterwassercamera vorbeischwamm.








Mui Nea liegt 250km suedlich von Nha Trang. Irgenwie hatte ich nicht das Gefuehl in Vietnam zu sein. Schwarzer Fels, weisser Strand, Kokospalmen, rote Sandduenen und ein tuerkisfarbenes Meer. Eher irgendetwas zwischen Karibik und Sahara. Der Ort bietet einen 7km langen Strand, in der Umgebung ist ein Mini-Canyon, ein huebsches Fischerdoerfchen und ein paar Kilometer weiter ein Suesswassersee mit Sandduenen im Hintergrund welchem sich die schoensten und maechtigsten Sandduenen zu Fuessen erstrecken.

Mittwoch, 26. März 2008

HalongBay, Hanoi zum 2ten & Da Nang

Die Halong Bucht ist wohl eine der spektaktulaersten Sehenswuerdikeiten Vietnams. "Ha Long" bedeutet herabsteigender Drache. Der Name entstand der Legende nach vor langer Zeit durch eine gigantische Drachenmutter, die den Vietnamesen auf Geheiss des Himmels gegen Feinde aus dem Norden (China) zu Hilfe kam. Als ihr massiger Leib nach getaner Arbeit im Meer versank, verdraengte er soviel Wasser, dass Taeler und Schluchten schlagartig versanken und nur die zerkluefteten Gipfel uebrig blieben. Nuechtern betrachtet handelt es sich um eine uralte geologische Formation mit skurril geformten Felsen, von welchen eine Vielzahl eine Grotte im Innern aufweisen und welche ich auf einem Boot und mit Kajak in zwei Tagen erkundete. Intressant auch die Floating Villages welche z.T. sogar eine Schule haben und die Haendler auf den Booten welche den Touristen Sachen verkaufen.


Zurueck in Hanoi war noch genug Zeit um Ho Chi Minh Auge in Auge gegenueber zu stehen. In der langen Menschenschlange, von der Ehrengarde geleitet gings im Entenschritt um den Ba-Dinh-Platz, vorbei an Sicherheitskontrollen und ueber einen roten Plastikteppich in das klimagekuehlteTotenhaus. Schweigend und ohne zu verharren an dem glaesernen Sarg mit rosigen Spotlight wo Ho Chi Minh aufgebahrt ruht vorbei. Ich fragte mich wer vor ueber 30Jahren entschied das Onkel Ho in diesem klotzigen Ort aufbewahrt wird, denn er selber verbot ausdruecklich ein Staatsbegraebnis sowie Ausstellung seines Leichnams. Stattdesen verfuegte er eine einfache Einaescherung. Ein Frage die an diesem Ort wohl keine Antwort findet. Rund um den Ba-Dinh-Platz befindet sich sein Haus sowie ein Musuem welches seinen spartanischen Lebensstiel und seine Naehe zum Volk nur allzu gut verdeutlichen.


Unweit entfernt ist noch das Armeemuseum welches Modelle von der Rebellion der Trung-Schwestern im Jahre 39 bis hin zum chinesischen "Vereltungsschlag"1979 aufzeigt. Im Hof ist ein grosser Truemmerhaufen eines abgeschossenen B52 Bombers und weiteren amerikanischen Panzern, Flugzeugen und Helikoptern. Noch immer mit einem gewissen stolz, posieren eine Vielzahl von Vietnamesen vor den Stahlmassen.


Da Nang. Da ich bereits genug "Sitzpolster" bewies, entschied ich mich fuer einen gut einstuendigen Flug der Vietnam-Airline, mit einem Airbus A330 in das ca. 500Kilometer suedlich entlegene DaNang. Endlich am Strand genoss ich ein paar Tage mit Surfen, Beachvolleyball, Sonnenbrand und einem Trip ins Gruene. Einmal mehr mietete ich ein Scooter und fuhr entlang des x-Kilometer langen Strandes, besuchte die Marmorberge und wollte den 693Meter hohen Monkey Mountain bezwingen. Doch es kam alles anders. Eine kaum befahrene Strasse fuehrte entlang der Kuesten bis hin zum auesserten Zipfel der Halbhinsel. Auf dem Weg dorthin bot sich mir ein grandioser Blick auf entlegene Straende, kleine Buchten, jedoch auch unzaehlige Hotelanlagen und Resorts welche im Bau sind und wie Pilze aus dem Boden schiessen. Eine mit Gras ueberwachsene Strasse zeigte mir den Weg Richtung Gipfel vorbei an ein paar Baustellen und einer Gruppe von Strassenarbeiter welche eine Wasserleitung unter die Strasse legten. Kurz vor dem eigentlichen Ziel und immer mit einem Auge auf die Tankanzeige welche sich bedrohlich dem roten Bereich naeherte dachte ich daran was wohl waere wenn mir das Benzin ausging oder eine Panne haette, denn seit laengerem fuhr ich einsam auf dieser Strasse ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Nur wenige Minuten spaeter trat ein worueber ich dachte; die Luft von meinem hinteren Pneu war raus und die Felgen tschepperten auf und ab. Nach einem kurzen "Wutausbruch"(what the F...?!?) kam ich wieder zur Besinnung und erinnerte mich an die paar Bauarbeiter an der Strasse. Nach vorne laehnend um den Reifen zu schonen fuhr ich die paar Kilometer runter und traf erneut auf die paar Vietnamesen welchen ich davor ihr "Hello Sir" mit einem einem schelmischen Lachen erwiederte. Doch diesmal war die Freude auf ihrer Seite; Als sie mein hinteren Reifen sahen brach ein lautes Gelaechter aus, sofort wurde die Arbeit fallengelassen und saemtliche Arbeiter versammelten sich um mein Motorbike. Glueck im Unglueck denn sie besassen eine Pumpe und sofort begannen sie mit der Reparatur. Waehrenddessen kam ich in Genuss der Vietnamesischen Gastfreundschaft und mit reichlich Reis-Wein wurde mein Durst geloescht. Gut das die Reparatur nicht allzu lange dauerte, denn ansonst waere ich da wohl nie mehr runter gekommen. Der zuvor ausgehandelte Preis lieg bei 50'000Dong womit ich meiner misslichen Lage sofort Einverstanden war. Anscheinend wollten sie meine Lage nicht ausnutzen und wollten schlussendlich nur 30'000Dong was umgerechnet ca. 2 sFr. ist.

Mittwoch, 19. März 2008

Hanoi und SaPa

Wenn sich Tausende von Mopeds durch die engen Strassen einer Altstadt draengen, dann ist von Hanoi die Rede. Wie in keiner anderen Stadt, sieht man hier an fast jeder Strassenecke ein Tourist, welcher mit Hilfe von Stadtplaenen versucht, sich in dem grossen Dschungel zurechtzufinden. Hanoi ist schrill, turbulent und ohrenbetauebend. Die groesste Attraktion sind nicht die einzelnen Sehenswuerdigkeiten, sondern die historische Altstadt. Einerseits wird in vielen Strassen das alte Handwerk noch immer ausgeuebt, doch wird zusehends von industrieller Massenware, Plastik und Elektronik verdraengt. Mit ausgiebigen "Spaziergaengen" schlenderte ich durch die spannenden Gassen. Erwaehnenswert auch die Architektur, respektiv der Grundriss eines Altstadthauses. Hinter den so klein wirkenden Fassaden tun sich Welten auf. Um moeglichst vielen Familien eine nutzbringende Strassenfront zu verschaffen, sind die Haeuser extrem schmal (in der Regel 5-6 Meter), besitzen dafuer aber umso mehr Tiefe (bis zu 60 oder 80 Meter). An das Strassengeschaeft schliesst sich das Lager oder Werkstatt an. Dahinter sind die Kueche, Schlafraeume und Bad. Innenhoefe und Korridore fuehren Licht und Luft zu. Werden aber auch als Anlage fuer Zucht von Tieren und Gartenbeeten verwendet. In der oberen Etage befinden sich weitere Schlafraueme.


Die von Abgasen verpestete Luft in Hanoi verdraengte mich mit dem Nachtzug 340km noerdlich nach Lao Cai und mit Bus nach Sa Pa. 1903 entdeckten die franzoesischen Kolonialherren den 1600m hoch gelegenen Ort unweit der chinesischen Grenze als idealen Kur-und Erholungsort. Auch 100Jahre spaeter hat der Ort seine Reize nicht verloren. Morgen frueh schon kommen die Hmong-Voelker zu Fuss von den umliegenden Doerfern in den Ort um ihre Sachen auf dem Markt zu verkaufen. Abends wird man oft von den in schwarz gekleideten Frauen mit folgenden Worten angesprochen; "Marihuana Opium smoking". Anscheinend noch immer ein willkommener Nebenverdienst, denn schon dazumal wurden die Hmong-Voelker von der CIA angeworben, um die US-Truppen mit Opium zu versorgen.


Wieder einmal mehr wollte ich mich nicht den dutzenden Guides und Gruppen anschliessen, anstelle von dessen mietete ich mier ein Moped, besuchte einige Doerfer und fuhr entlang von unzaehligen Reisterassen. SaPa ist der kaelteste Ort von Vietnam, so blieben meine Shorts tief im Rucksack und der Ort war leider die ganze Zeit umhuelt von zum Teil dickem Nebel.

Nordosten Vietnam

Nach zwei Tagen im Nebel hatte ich genug von SaPa und reiste weiter Richtung Nordosten mit dem Weit entfernten Ziel Ban Gioc, wo sich die groessten Wasserfaelle Vietnams befinden. Zwischen SaPa und Ban Gioc befinden sich mehr als 400km Strasse welche sich durch Schluchten und ueber Berge schlaengelt. Das ist unter anderem auch der Grund, dass saemtliche Touren von Hanoi aus starten. Zurueck nach Hanoi und auf guter Strasse Richtung Nordosten waere auch schneller gewesen, doch ich waehlte die andere Route, wofuer ich drei ganze Tage hauptsaechlich von Morgen bis Abend in irgendeinem Gefaehrt sass. Zum Teil wurden Busse einfach gestrichen oder fielen aus. Daher wiech ich auf Alternativen wie z.B. Autostop aus. Was sich als nicht ganz einfach erwies; an einer Kreuzung wartete ich mehr als 3Stunden, ca. 10Fahrzeuge fuhren vorbei und alle hatten andere Ziele oder wollten mich nicht dabei haben. Nach Einbruch der Dunkelheit musste ich mich wohl oder Uebel geschlagen geben und machte mich auf die Suche nach einer Bleibe ueber Nacht. Der Dank fuer die ganzen Strapazen waren reizvolle Strassen durch Schluchten, turbulente Fahrten ueber Berge und die ganzen Tage keine anderen Touristen.


  • Dienstag Morgen, 05.00Uhr Aufsthen in Cao Bang
  • 06.00Uhr 3-Stuendige Busfahrt nach Ban Gioc
  • Besichtigung der Wasserfaelle
  • 13.00Uhr Rueckfahrt nach Cao Bang
  • 19.00Uhr 7Stuendige Busfahrt nach Hanoi
  • Mittwoch Morgen, 02.00Uhr Ankunft in Hanoi und warten auf naechsten Bus
  • 07.00 3Stuendige Busfahrt in die Halong Bay nach Bai Chay
  • 10.00 Ankunft in HalongBay und total niedergeschlagen im Hotel

Montag, 10. März 2008

Norden und Nordosten Laos

Luang Prabang ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt inmitten des Landes ist ein Touristenmagnet und seit 1993 unter Denkmalschutz gestellt. Dieser Ort uebertraff meine Erwartungen bei weitem. An sich eine kleine, fast unscheinbare Stadt zwischen Mekong und NamKhan. Doch atmet hier jeder Quadratmeter Boden Geschichte. Muong Soua, so der alte Name der Stadt war frueher lange hart umkaempft und war einst Haupstadt von Laos. Luang Prabang zaehlt heute noch 30 gut erhaltene Wat. Da ich noch auf mein Visum fuer Vietnam warten musste, blieb ich einige Tage laenger als geplant. So war genug Zeit fuer den Wasserfall Tal Kuag Si und ein spezielles Erlebniss, dass am Morgen um halb sechs begann;
Der Tradition zufolge sollte jeder maennliche Lao einige Zeit, als Moench, in einem Wat verbringen und seien es nur ein paar Tage. Nach oben ist die Zeit des Moenchseins nicht begrenzt und es ist jedem Moench freigestellt, jederzeit auszutreten. Das Dasein eines buddhistischen Moenchs ist sicher kein Ferienlager, so haben sie 227 buddhistische Vorschriften einzuhalten. Dazu gehoert die sexuelle Enthaltsamkeit ebenso wie die Zurueckhaltung gegenueber alkoholischen Getraenken (Rauchen erlaubt!). Ihr Leben haben die Moenche ausschliesslich von dem zu fristen, was ihnen die Glaeubigen spenden. Noch vor dem Sonnenaufgang ruft die Trommel zur ersten Medidation, was gleichzeitig unser Zeichen zum Aufstehen im Guesthouse war. Kurz nach Sonnenaufgang gehen alle Moenche der verschiedenen Wats auf Sammeltour. Am Boden sitzend, mit Klebreis und Suessigkeiten ausgestattet, versuchten wir, die ca. 80 Opferschalen der vorbeigehenden Moenche zu fuellen. So wurden selbst wir zum Fotomotiv von so manchem Tourist. Gegessen werden darf nur bis 11Uhr. Den Rest des Tages verbringen sie mit dem Erlernen buddhistischer Texte, mit Medidation oder dem Erlernen von Fremdsprachen. In den meisten Tempeln wird Englisch unterrichtet, so ist es nicht verwunderlich, dass ich oftmals von Moenchen zu einem kurzen Gespraech angehalten werde.



Luang Namtha. Eine 9-Stuendige! Busfahrt fuehrte mich in den Norden nach Luang Namtha, nahe der chinesischen Grenze. Der Ort selber ist wenig spektaktulaer, doch die Gegend machte sich einen Name als Pionier des Oeko-Tourismus. Mit zwei oertlichen Guides und einer kleinen Gruppe starteten wir am Morgen zu einer 2-Tages Trekking Tour, mit dem Ziel, ein entlegenes Bergdorf zu erreichen. Nachdem wir am Markt, welcher bestimmt manchem Europaeer den Appetit verderben wuerde, noch einige Sachen besorgten, wanderten wir Stundenlang durch Waelder und Tschungel und lernten einiges ueber Flora und Fauna. Am spaeteren Nachmittag erreichten wir das entlegene Akha-Dorf, von welchem ich leider den Namen vergass. Sehr zurueckhaltend und neugierig zugleich, musterten uns die Einwohner. Ich meinerseits war sehr beeindruckt unter welch einfachen Umstaenden und meist nur mit den Ressourcen aus der Umgebung, die rund 400Bewohner auskommen. Nach dem Reichhaltigen Abendessen mit viel LaoLao (Reisschnaps) konnten wir den drei Anfuehrern noch viele Fragen stellen, welche von unserem Guide uebersetzt wurden. Interessant auch das die Leute nicht Lao, sondern ihre einige Sprache "Akha" sprechen. Nur sehr wenige sprechen Lao und geschweige denn Englisch. Wie es ihre Tradition verlangt, bekam jeder Gast eine Massage. So sorgten die uns zugewiesenen Frauen fuer unser Wohl. Nach Uebernachtung auf harten Bambusmatten nahmen wir am naechsten Morgen den Rueckweg auf einer anderen Route in Angriff. Dabei durchstreiften wir viele abgerodete und vernichtete Waelder. Dies sind die Auswirkungen von praktisch keinem oder nur schwer durchsetzbarem Umweltschutz seitens der Regierung. Die Laotische Tierwelt ist aeusserst vielfaeltig, aber leider auch stark Gefaehrdet. Bleibt nur zu hoffen, dass die Regierung diese wachsenden Probleme in den Griff bekommt, um diese einzigartige Land auch fuer zukuenftige Generationen zu sichern.




Von Luang Namtha gings per Bus nach Oudomsay, mit "MiniVan" nach Pak Mong, weiter mit TukTuk nach Nong Khiao. Am naechsten Morgen mit Boot nach Muong Ngoi. Dieser Ort verfuegt ueber eine Strasse, rund 50Haueser und 650Einwohner. Moung Ngoi ist nur auf dem Wasserweg erreichbar. Grund genug, dass es keine Autos, nicht einmal Motorraeder gibt es dort. Ein malerisches Bungalo am Nam Ou (Fluss), Toilette im Hof, Strom nur von 18.00-21.00 ab Generator und Waschen im Fluss - So einfach kann das Leben sein. Genug, um drei Tage auf dem feinen Sandbaenken vom Nam Ou zu faulenzen.




Mit Verkehrsmitteln welche fuer mich wegen der Groesse meist unbequem sind, ging ich weiter Richtung Osten ueber Viengkham und Sam Neua nach Vieng Say. Umgeben von Kalksteinfelsen liegt die geheime Hauptstadt der Pathet Lao. Hier finden sich die Staetten der laotischen Revolution. Rund 10 der 30 Hoehlen sind heute Besuchern zugaenglich. Hier versteckten sich Fuehrer der und rund 2000Anhaenger der Revolution vor amerikanischen Bombenangriffen. Dazumal wurden die von der Natur geschaffenen Hoehlen ausgebaut. Nicht nur die Kommandozentrale, sondern auch Schulen, Krankenhaeuser, Fabriken selbst ein Theater, alles war in den Hoehlen untergebracht.



Inzwischen bin ich in Hanoi angelangt, seit langem wieder mal Internetzugang. Bin sehr erstaunt ueber die vielen Rollerfahrer, welche sich sprichwoertlich durch die Altstadt schlaengeln und hupen.