Luang Prabang ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt inmitten des Landes ist ein Touristenmagnet und seit 1993 unter Denkmalschutz gestellt. Dieser Ort uebertraff meine Erwartungen bei weitem. An sich eine kleine, fast unscheinbare Stadt zwischen Mekong und NamKhan. Doch atmet hier jeder Quadratmeter Boden Geschichte. Muong Soua, so der alte Name der Stadt war frueher lange hart umkaempft und war einst Haupstadt von Laos. Luang Prabang zaehlt heute noch 30 gut erhaltene Wat. Da ich noch auf mein Visum fuer Vietnam warten musste, blieb ich einige Tage laenger als geplant. So war genug Zeit fuer den Wasserfall Tal Kuag Si und ein spezielles Erlebniss, dass am Morgen um halb sechs begann;
Der Tradition zufolge sollte jeder maennliche Lao einige Zeit, als Moench, in einem Wat verbringen und seien es nur ein paar Tage. Nach oben ist die Zeit des Moenchseins nicht begrenzt und es ist jedem Moench freigestellt, jederzeit auszutreten. Das Dasein eines buddhistischen Moenchs ist sicher kein Ferienlager, so haben sie 227 buddhistische Vorschriften einzuhalten. Dazu gehoert die sexuelle Enthaltsamkeit ebenso wie die Zurueckhaltung gegenueber alkoholischen Getraenken (Rauchen erlaubt!). Ihr Leben haben die Moenche ausschliesslich von dem zu fristen, was ihnen die Glaeubigen spenden. Noch vor dem Sonnenaufgang ruft die Trommel zur ersten Medidation, was gleichzeitig unser Zeichen zum Aufstehen im Guesthouse war. Kurz nach Sonnenaufgang gehen alle Moenche der
verschiedenen Wats auf Sammeltour. Am Boden sitzend, mit Klebreis und Suessigkeiten ausgestattet, versuchten wir, die ca. 80 Opferschalen der vorbeigehenden Moenche zu fuellen. So wurden selbst wir zum Fotomotiv von so manchem Tourist. Gegessen werden darf nur bis 11Uhr. Den Rest des Tages verbringen sie mit dem Erlernen buddhistischer Texte, mit Medidation oder dem Erlernen von Fremdsprachen. In den meisten Tempeln wird Englisch unterrichtet, so ist es nicht verwunderlich, dass ich oftmals von Moenchen zu einem kurzen Gespraech angehalten werde.
Luang Namtha. Eine 9-Stuendige! Busfahrt fuehrte mich in den Norden nach Luang Namtha, nahe der chinesischen Grenze. Der Ort selber ist wenig spektaktulaer, doch die Gegend machte sich einen Name als Pionier des Oeko-Tourismus. Mit zwei oertlichen Guides und einer kleinen Gruppe starteten wir am Morgen zu einer 2-Tages Trekking Tour, mit dem Ziel, ein entlegenes Bergdorf zu erreichen. Nachdem wir am Markt, welcher bestimmt manchem Europaeer den Appetit verderben wuerde, noch einige Sachen besorgten, wanderten wir Stundenlang durch Waelder und Tschungel und lernten einiges ueber Flora und Fauna. Am spaeteren Nachmittag erreichten wir das entlegene Akha-Dorf, von welchem ich leider den Namen vergass. Sehr zurueckhaltend und neugierig zugleich, musterten uns die Einwohner. Ich meinerseits war sehr beeindruckt unter welch einfachen Umstaenden und meist nur mit den Ressourcen aus der Umgebung, die rund 400Bewohner auskommen. Nach dem Reichhaltigen Abendessen mit viel LaoLao (Reisschnaps) konnten wir den drei Anfuehrern noch viele Fragen stellen, welche von unserem Guide uebersetzt wurden. Interessant auch das die Leute nicht Lao, sondern ihre einige Sprache "Akha" sprechen. Nur sehr wenige sprechen Lao und geschweige denn Englisch. Wie es ihre Tradition verlangt, bekam jeder Gast eine Massage. So sorgten die uns zugewiesenen Frauen fuer unser Wohl.
Nach Uebernachtung auf harten Bambusmatten nahmen wir am naechsten Morgen den Rueckweg auf einer anderen Route in Angriff. Dabei durchstreiften wir viele abgerodete und vernichtete Waelder. Dies sind die Auswirkungen von praktisch keinem oder nur schwer durchsetzbarem Umweltschutz seitens der Regierung. Die Laotische Tierwelt ist aeusserst vielfaeltig, aber leider auch stark Gefaehrdet. Bleibt nur zu hoffen, dass die Regierung diese wachsenden Probleme in den Griff bekommt, um diese einzigartige Land auch fuer zukuenftige Generationen zu sichern.
Von Luang Namtha gings per Bus nach Oudomsay, mit "MiniVan" nach Pak Mong, weiter mit TukTuk nach Nong Khiao. Am naechsten Morgen mit Boot nach
Muong Ngoi. Dieser Ort verfuegt ueber eine Strasse, rund 50Haueser und 650Einwohner. Moung Ngoi ist nur auf dem Wasserweg erreichbar. Grund genug, dass es keine Autos, nicht einmal Motorraeder gibt es dort. Ein malerisches Bungalo am Nam Ou (Fluss), Toilette im Hof, Strom nur von 18.00-21.00 ab Generator und Waschen im Fluss - So einfach kann das Leben sein. Genug, um drei Tage auf dem feinen Sandbaenken vom Nam Ou zu faulenzen.
Mit Verkehrsmitteln welche fuer mich wegen der Groesse meist unbequem sind, ging ich weiter Richtung Osten ueber Viengkham und Sam Neua nach Vieng Say. Umgeben von Kalksteinfelsen liegt die geheime Hauptstadt der Pathet Lao. Hier finden sich die Staetten der laotischen Revolution. Rund 10 der 30 Hoehlen sind heute Besuchern zugaenglich. Hier versteckten sich Fuehrer der und rund 2000Anhaenger der Revolution vor amerikanischen Bombenangriffen. Dazumal wurden die von der Natur geschaffenen Hoehlen ausgebaut. Nicht nur die Kommandozentrale, sondern auch Schulen, Krankenhaeuser, Fabriken selbst ein Theater, alles war in den Hoehlen untergebracht.
Inzwischen bin ich in Hanoi angelangt, seit langem wieder mal Internetzugang. Bin sehr erstaunt ueber die vielen Rollerfahrer, welche sich sprichwoertlich durch die Altstadt schlaengeln und hupen.